In unserem Schrebergarten wachsen viele Beetrosen die wir von den Vorgängern übernommen haben. Viele der Rosen wurden länger nicht mehr geschnitten und wir wussten auch nicht so recht wie wir das Thema Rosen überhaupt angehen sollen. Die Rosen wuchsen weiter und entwickelten sich zu ausladenden Rosenmonstern. Es musste gehandelt werden. Am Anfang haben wir das nur zögerlich getan, da wir bedenken hatten, dass die Rosen den unsachgemäßen Schnitt nicht überleben würden. Die vielen Fachartikel zum Thema Rosenschnitt und dazugehörigen Zeichnungen haben uns mehr verunsichert als das sie geholfen haben.
In diesem Artikel haben wir das Thema Rosenschnitt daher auf das Wesentliche reduziert. Wir haben unseren Garten im Juni übernommen, nicht gerade der beste Zeitpunkt um Rosen zu schneiden oder zu versetzten. Die Rosen haben es alle überlebt und wir sind wirklich erstaunt wie wiederständig diese Pflanzen sind. Also nur Mut, ran an die Gartenscheren und nicht zu zögerlich!
Inhaltsverzeichnis
Rosen schneiden im März
Rosen werden geschnitten damit sie nicht von innen kahl werden und ihre Blühfreudigkeit nicht verlieren. Der beste Zeitpunkt dafür ist, wenn die Forsythie blüht (mehr Infos zum phänologischen Kalender). Das ist je nach Region unterschiedlich aber meistens im Monat März der Fall. Wie bei vielen Gehölzen gilt die Regel: Starker Rückschnitt erzeugt starken Austrieb.
Was wird geschnitten
Grundsätzlich für alle Rosen gilt:
- sehr dünne Triebe die wegknicken, weil sie zu schwach sind um schwere Blüten zu halten
- Triebe die sich kreuzen (die Rinde würde an dieser Stelle aufreiben und die Pflanze anfälliger für Krankheiten machen)
- überflüssige Seitentriebe (von unten treibt die Rose oft sehr viele junge Triebe aus, die meist deutlich reduziert werden können)
Was immer entfernt wird sind beschädigte, tote oder kranke Triebe die bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Bei englischen Gärtnern haben wir uns die Regel der drei D´s abgeschaut, es wird immer geschnitten wenn es um Damage, Dead and Diseases (beschädigtes, totes oder krankes Holz) geht und das zu jeder Jahreszeit.
Rückschnitt von Rosen
Nachdem ihr die Rose grob geschnitten habt könnt ihr euch danach an die Feinarbeit machen. Viele Rosen werden dabei auf 3 bis 4 Augen zurückgeschnitten. Ein Rosenauge ist eine kleine verdickte Stelle an einem Trieb. Ihr zählt diese Stellen von unten nach oben und schneidet dann ca. einen Zentimeter über so einem Auge den Trieb schräg ab. An dieser Stelle wird die Rose einen neuen Austrieb bilden.
Der leicht schräge Schnitt soll verhindern, dass sich Regenwasser auf der Stelle sammelt. Wenn möglich achtet darauf, dass das Auge über dem ihr schneidet nach aussen zeigt, damit die Pflanze nicht nach innen wächst und so schon luftig bleibt. Eine gute Luftzirkulation kann Krankheiten wie Mehltau vorbeugen.

Rückschnitt von Strauchrosen und Hochstämmchen
Bei Strauchrosen schneidet ihr nur ein paar Triebe auf 3 bis 4 Augen zurück. Die anderen Triebe werden nur um ca. 1/3 eingekürzt. So bleiben Strauchrosen vital und verkahlen nicht von innen heraus. Wenn die Rose sehr alte verholzte Triebe hat, können diese sogar bodennah zurückgeschnitten werden. Entfernt dabei aber nicht alle alten Triebe auf einmal sondern immer nur ein paar wenige jedes Jahr. Irgendwann kennt ihr eure Rosen gut genug um zu wissen welche Triebe bereits ein paar Jahre alt sind und entfernt werden können.
Hochstämchen werden meist 20 bis 30 cm zurückgeschnitten. Bei dem Schnitt solltet ihr auf die runde Form achten, damit das Hochstämmchen wieder gleichmäßig neu austreibt.
Rosen nach dem Schnitt düngen
Nun gibt es gerade für Rosen viele unterschiedliche Spezialdünger. Dabei reicht es die Pflanzen nach dem Schnitt gut mit Kompost zu versorgen. Öfter blühende Rosen können dann noch mal im Sommer nach der ersten Blüte gedüngt werden, damit sie noch mal Kraft für den neuen Austrieb haben. Nach Juli ist dann Schluss mit der Düngergabe, ansonsten treibt die Rose noch bis in den Herbst neue Triebe aus. Die Energie sollte allerdings in die bereits neu gebildeten Triebe gehen, damit diese bis zum Winter ausgereift sind und Fröste überstehen.
Rosen schneiden während der Blüte
Wenn Rosen blühen, müssen sie nicht geschnitten werden. Es ist allerdings wichtig Verblühtes rauszuschneiden. Dabei schneidet man verwelkte Blüten bis auf das erste Blatt zurück, das fünf einzelne Blätter zeigt. Dieses ständige Ausputzen sorgt für immer neue Knospen.
Der Sommerschnitt von Rosen dient dazu Rosen weiter zu verjüngen. So kann Verblühtes auch einzeln stärker zurückgeschnitten werden um so einen neuen Austrieb und neue Blüten zu fördern. Dabei wird bis auf das zweite Blatt zurückgeschnitten, dass fünf Einzelblätter zeigt. Ihr könnt damit auch die Form eurer Rosen etwas kontrollieren.
Zusammenfassung
- Rosen schneiden wenn die Forsythie blüht (März)
- dünne, gekreuzte und überflüssige Seitentriebe entfernen
- beschädigte, tote oder kranke Triebe die bis ins gesunde Holz zurückschneiden
- Rosen auf 3 bis 4 Augen zurückschneiden
- Strauchrosen um 1/3 einkürzen und wenige Triebe auf 3 bis 4 Augen zurückschneiden, gegebenenfalls ein paar der sehr alten Triebe entfernen
- schräg über einem Auge, das nach außen zeigt schneiden
- Hochstämmchen auf 20 bis 30 cm einkürzen und Runde Form berücksichtigen
- Rosen nach dem Schnitt mit Kompost düngen
- Verblühtes regelmäßig entfernen
2 Comments
Danke für den hilfreichen Artikel!
Schön, wenn er dir geholfen hat.