Durch die langen Trockenperioden kommt man um das Thema gießen nicht herum. Die Frage ist, wie oft, wann und wie lange eigentlich gegossen werden muss.
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Wann muss ich gießen
Gegossen wird, wenn die Erde trocken ist. Einfach mal die oberste Erdschicht genauer betrachten. Mit der Hand in die Erde oder sogar mit dem Spaten mal die oberste Schicht zur Seite nehmen und schauen. Und dann kommt es darauf an, junge Pflanzen, die noch nicht so tief Wurzeln müssen schon gegossen werden wenn die obersten Zentimeter trocken werden. Ältere Pflanzen hingegen macht es nichts aus, wenn die Erde oberflächlich abtrocknet.
Wie viel und wie oft muss gegossen werden
Beim gießen lieber weniger oft und dafür ausreichend wässern. Ausreichend meint, dass die obersten Zentimeter (10 bis 15 cm) der Erdschicht gut durchfeuchtet sind. Schaut mal nach dem gießen auf dem Beet, wie tief das Wasser in die Erde gedrungen ist. Meistens verschätzt man sich hier total und die Erde ist wirklich nur oben drauf ein wenig nass geworden.
Natürlich kommt es dann auch darauf an ob der Rasen oder das Gemüsebeet, ein eingewachsenes Staudenbeet oder Jungpflanzen gegossen werden. Unterschiedliche Pflanzen haben unterschiedlich hohen Wasserverbrauch. Aber meistens gießt man schnell mal eine Kanne (10 Liter) oder mehr auf einen Quadratmeter, bis ausreichend Wasser in die Erde gedrungen ist. Wenn das Regenwasser knapp wird, könnt ihr mal mit dem Gartenschlauch eine Gießkanne voll laufen lassen und dabei die Zeit stoppen, so bekommt ihr ein Gefühl für die Wassermenge, die ihr braucht. Benutzt ihr einen Wassersprenger stellt einen Regenmesser auf um den Wasserdurchlauf zu messen.

Unterschiedlicher Boden
Sandiger Boden muss häufiger und länger gegossen werden als lehmiger Boden. Sandiger Boden speichert das Wasser nicht so gut, es läuft quasi einfach durch. Lehmiger Boden hält das Wasser dahingehend länger. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Bei sehr sandigen Böden werden Nährstoffe schneller ausgewaschen, daher macht es Sinn den Boden nachhaltig mit Kompost aufzubessern um den Humusgehalt zu erhöhen. Bei sehr schweren Böden kann es im Gegenteil Sinn machen den Boden mit Sand etwas aufzulockern, damit die Pflanzen nicht ständig nasse Füße bekommen.
Mit Regenwassser gießen
Pflanzen mit Regenwasser zu gießen ist nachhaltiger und besser für die Pflanzen. Regenwasser enthält keinen Kalk und ist somit viel „weicher“ als das Leitungswasser. Viele Pflanzen mögen das „harte“ Leitungswasser nicht so gerne, wie zum Beispiel Rhododendron. So ist es gut so viel Regenwasser wie möglich zu sammeln. Am einfachsten geht das mit einer Regentonne, die das Wasser von den Dachrinnen auffängt.
Verschließt die Tonnen gut, damit keine Tiere ertrinken und sich die Mücken darin nicht ausbreiten. Bei starken Regenfällen, kann ein Überlaufschutz ratsam sein, damit die Regentonne nicht direkt am Haus oder der Gartenhütte überläuft.
Welche Tageszeit zum gießen
Oft ist zu lesen, dass nicht während der Mittagszeit gegossen werden soll. Die Begründung: Durch Wassertropfen an den Pflanzen entsteht ein Lupeneffekt, sprich die Blätter bekommen Verbrennungen. Das Wassertropfen Sonnenstrahlen bündeln und dadurch die Blätter verbrennen, ist aus physikalischer Sicht allerdings höchst unwahrscheinlich. Die Tropfen müssten perfekt halbkugelförmig auf den Blättern liegen. Sollte dies tatsächlich mal der Fall sein, werden die Pflanzen durch das Gießwasser und die Verdunstung gekühlt. Das Blatt ist damit ausreichend geschützt um eine Verbrennung zu verhindern.
Allerdings ist es aus anderen Gründen nicht ratsam während der größten Mittagshitze zu gießen, es verdunstet einfach sehr viel Wasser. Weiterhin haben die Pflanzen nicht genug Zeit zu trocknen, so können sich während der kühleren Abend- und Nachtstunden Pilzkrankheiten schneller ausbreiten und die Schnecken mögen den nassen Boden auch viel lieber. Die beste Zeit zum gießen ist damit also der frühe Morgen.
Eine Ausnahme besteht, wenn die Pflanze schon schlapp die Blätter hängen lässt, dann braucht die Pflanze sofort Wasser, egal zu welcher Tageszeit.

Beete mulchen und Hacken
Damit die Beete nicht so schnell austrocknen, hilft es die Erde regelmäßig aufzulockern. Das zerstört die Kapillare in der Erde und das Wasser verdunstet nicht so schnell. Mulchen hilft ebenfalls gegen die Verdunstung. Hier gibt es unterschiedliche Materialen die dafür verwendet werden können, wie Heu, Stroh oder Rasenschnitt. Rindenmulch eignet sich nicht für alle Beete, denn es entzieht der Erde bei der Zersetzung Nährstoffe. Die enthalten Nadelgehölze im Rindenmulch machen den Boden leicht sauer. Wenn ihr mulcht, dann gleich eine dicke Schicht. 10 bis 15 cm sind ideal, da sich Mulchmaterial schnell zersetzt und zusammensackt. Zum Artikel übers mulchen kommt ihr hier.
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