Unser Garten im März 2020

Der März war ein Monat in dem es für alle Menschen zu gravierenden Veränderungen gekommen ist. Dinge die Heute völlig abwegig erschienen waren am darauf folgenden Tag schon Realität. Nicht darüber zu schreiben kommt uns komisch vor, darüber zu schreiben allerdings auch. Wie findet man Worte für etwas das weltumfassend stattfindet, für etwas das für viele Menschen bereits existenzbedrohend ist und noch sein wird und die Folgen noch lange nicht abzusehen sind. In diesem Zusammenhang möchten wir also nicht von irgendeiner gearteten Bestrafung sprechen noch von einer Chance, sondern einfach nur von einer Katastrophe. Eine Katastrophe die wir in den kommenden Wochen, wenn nicht Monaten erst in Gänze begreifen werden und der man sich unserer Ansicht nach, mit grenzenloser Solidarität entgegenstellen muss.
Wie viele anderen auch haben wir täglich die Nachrichten verfolgt und uns darüber ausgetauscht. Doch zwischen Videocalls und Homeoffice haben wir uns dann gerne von unserem Garten ablenken lassen. Uns ist bewusst, dass diese Ablenkung ein Privileg darstellt und darüber zu schreiben wirkt in diesen Tagen wie etwas Nebensächliches und Unwichtiges. Wir haben uns dazu entschieden es trotzdem zu tun, als kurze Unterbrechung, als Auszeit.
Der März hat uns mit seinem Wetter überrascht. Wir hätten definitiv gegen Schnee und Frost gewettet und erwartet, dass es bereits jetzt zu warm und zu trocken wird. An den kalten Tagen haben wir bereits viel drinnen ausgesät. Die ersten Gemüsepflanzen sprießen bereits und viele Sommerblumen keimen in den Aussaatkisten. Im Garten wurden Puffbohnen, Erbsen, Radieschen, Rucola, Mangold, Fenchel und Weißkohl gesät. Wir hoffen nun, dass es etwas bedeckt bleibt, damit das Saatgut nicht so schnell austrocknet. Am 15. März fingen die Forsythien im Garten an zu blühen, nach dem phonologischer Kalender beginnt damit der Vorfrühling. Wir haben daraufhin alle Rosen geschnitten und diese zusammen mit Erdbeeren und alten Obststräuchern mit Gesteinsmehl und Kompost versorgt.

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